Gepaddel in Frankreich 2006
-Rover motivieren sich beim paddeln-
Mit dem Pfarrbus (der vor dem Sommerlager auf den Namen Penelope getauft wurde) führte es die sehr schmale Roverrunde in diesem Jahr nach Frankreich, genauer gesagt nach Vichy sur Allier. Nach einer durchfahrenen Nacht wagten wir uns bei frostigen Temperaturen in unseren Booten aufs Wasser. Unser erstes Etappenziel war Billy. Dort bastelten wir eine waghalsige Flying-Bus-Konstruktion, die uns nachts vor Regen, Tau, Wind und Tigern schützen sollte, was sie zumindest in dieser ersten Nacht auch tat. Nachdem am nächsten Morgen alle Fischfangversuche vergeblich blieben, machten wir uns auf den Weg. Mit vom Sonnenbrand gezeichneten Körpern kamen wir am Nachmittag an einem äußerst tierlieben Campingplatz in Châtel-de-Neuvre an. Tierlieb bezeichnet hierbei vor allem die optimalen Lebensbedingungen in Dusche und WC. Der nächste Tag brachte für die ursprüngliche Theo-Crew (rotes Boot) eine böse Überraschung (=Erleuchtung) mit sich. Sie stellten fest, dass Jaqueline (braunes Boot, 4-Sitzer) eine äußerst widerspenstige Weggefährtin ist. Sie weigerte sich nämlich zunächst, jegliche Lenkbefehle anzunehmen, führte sie dann aber extrem übertrieben aus, was einen etwas ungewöhnlichen Streckenverlauf zur Folge hatte (Uferhopping). Am Abend in Bresoles bestand das Abendessen aus recht zweckerfüllenden (sprich nur sättigenden) Ravioli in „Fleischsauce“ was bei einigen Rovern spontane Übelkeit verursachte. Schon vor dem Schlafengehen wurden seitens Alex deutliche Bedenken bezüglich der Stabilität der Wetterlage geäußert. Nicht dass er der bewährten Flying-Bus-Kontruktion nicht traute, aber er traute ihr nicht. Das sah man auch daran, dass er sich beim folgenden Regenguss mit Gewittereinwürfen in den Bus verkroch (Weichei). Nachdem wir die Binnenseen auf unserer Plane beseitigt hatten, stiegen wir reichlich verspätet in unsere Nussschalen und machten uns auf in Richtung Villeneuve sur Allier. Dieser Tag barg eine unerwartete Actioneinlage, die zwei der Rover mit blutigen Schrammen aber seelisch unversehrt meisterten. Der Rest der Rover zog es vor, die Fischtreppe gemäß der Empfehlung einheimischer Uferspaziergänger auf der anderen Seite treidelnderweise zu passieren. Am Abend dieses Tages fanden wir unsere Übernachtungsmöglichkeit nahe eines fragwürdigen Hotels mit roter Beleuchtung. Von nächtlichen Besuchern blieben wir jedoch verschont, auch das Hotel entpuppte sich eher als abgelegene Kaschemme mit Biergarten und seltsamer roter Beleuchtung. Der nächste Tag führte uns vorbei an seltsamen Kreaturen wie z.B. nackten Ufermännern und einer alternativen schwäbischen Paddelkommune. Da der Flussverlauf nicht sonderlich spannend war, kamen Andi und Alex auf übermütige Gedanken und testeten, wie schnell man rückwärts bzw. stehend paddelnd vorwärts kommt. Nachdem das Boot dann irgendwann ziemlich weit hinten lag, entschieden sie sich dann doch wieder für die konventionelle Art des Vorankommens. Der Höhepunkt des letzten Tages bestand darin, dass wir endlich feststellten, dass unsere einzige Uhr um mehr als eine Stunde vorging. Ja, auch in Frankreich macht der Supermarkt noch nicht um sieben Uhr auf… Am letzten Abend lieferten sich Alex und Andi einen abschließenden Päddle-Bättle, wobei Alex den kürzeren zog und in das nicht gerade angenehm temperierte Wasser fiel. Mit gemütlicher Lagerfeuerromantik, leckerem Églefin und Blaissac ging der Tag in Aprémont zu Ende. Um den Bus am nächsten Tag rechtzeitig der KJG Oberflockenbach übergeben zu können, ließen wir uns bereits um 4:20 wecken und traten den Heimweg an. Nach einer Woche schönstem Sonnenbrand und Sonnenschein wurden wir zu Hause mit kaltem Regenwetter empfangen.
Unsere Empfehlung für dieses Jahr:
Liebe Leute bleibt an Land, denn sonst kriegt ihr Sonnenbrand.