Radfahren an Jagst und Kocher

Mit etwas Verspätung machten sich am Sonntag den 13. August 4 Pfadis mit ihren 2 Leitern mit den Fahrrädern auf den Weg von Leutershausen nach Heidelberg zum Bahnhof. Nach kurzer Zugfahrt kamen wir am Ausgangsort unserer Tour, in Bad Friedrichshall, an. Von dort aus machten wir uns auf den Weg zu unserem ersten Tagesziel, dem Kloster Schöntal an der Jagst. Bereits am ersten Tag zeigten sich kleine Materialschwächen (Gepäckträger), doch dank eines mitgenommenen Seils konnte Schlimmeres verhindert werden (der Gepäckträger wurde pfadfindergerecht abgespannt). So kamen wir schließlich am späten Nachmittag am Kloster Schöntal an.
Da wir keine Zelte dabei hatten, schliefen wir unter freiem Himmel, mussten jedoch bei den ersten Regentropfen in der Nacht in die Holzumkleidekabinen des Badeplatzes umziehen, wo wir die Nacht im Trockenen verbrachten.
Am darauf folgenden Tag gab es bereits nach wenigen Kilometern eine Ausreißergruppe von 3 Radfahren. Diese waren zwar schneller, übersahen aber in ihrer Hast die richtigen Wegschilder und haben sich so ordentlich verfahren. Erst nach 1 Stunde, 2 Minuten und 15 Sekunden habe sie zum Hauptfeld zurückgefunden und die Tour konnte gemeinsam fortgesetzt werden. Dank dem kompetenten Serviceteam konnte uns auch die darauf eingetretene Reifenpanne nicht aufhalten.
Dennoch haben wir an diesem Tag aufgrund der vielen Zeitverzögerungen nur eine kurze Strecke zurückgelegt und haben so an dem Jugendzeltplatz bei Langenburg übernachtet. Auch hier schliefen wir im Freien, doch vorsorglich haben wir unser Flying (Überdachungssegel) aufgebaut. Bei einem kräftigen Regenguss mitten in der Nacht hat der Regenschutz von oben jedoch nicht ausgereicht und es mussten noch kleinere Gräben gezogen werden, um die „reißenden Fluten“ des Mississippi und des Nil umzuleiten.
Am nächsten Morgen wurde nach langen Trocknungs- und Erholungsphasen unsere Fahrt erst um 13:00 Uhr mittags fortgesetzt.
Nachdem wir eine längeren Steigung erklommen hatten, beschlossen wir, die errungenen Höhenmeter zu nutzen und schon jetzt ins Kochertal zu wechseln. So konnten wir nach mehreren Hügeln endlich die lange und beschwerliche „Abfahrt“ in Richtung Gaildorf antreten. Hier fanden wir eine nette Bauernfamilie bei der wir 2 Tage übernachten durften. Sie stellten uns ihre Scheune zur Verfügung und versorgten uns jeden Morgen mit frischer Milch und Eiern. Nach einem schönen Tag im Freibad, radelten wir am Kocher entlang Richtung Künzelsau. Bei eigentlich einfachen Streckenverhältnissen führte eine kleine Unvorsichtigkeit dann allerdings zum schwersten Sturz der gesamten Tour. Nach medizinischer Erstversorgung konnte die Tour jedoch fortgesetzt werden und das Tagesziel kam immer näher.
In Künzelsau angekommen, haben wir in dem neuen Gemeindezentrum unter der Kirche Unterkunft gefunden.
Ausgeschlafen traten wir am nächsten Tag unsere letzte Etappe in Richtung Bad Friedrichshall an. Diese wurde gleichzeitig zu unserer Königsetappe gekrönt. Denn trotz schwerer Witterungsbedingungen und einem nicht enden wollenden Anstieg kamen wir nach 63 harten Kilometern an unserem Ziel, einem Bauernhof, an. Nach einem reichlichen Abendessen mit Nachtisch und Tschai wurde noch von einem Pfadi das Versprechen abgelegt. Feierlich und gut gelaunt ließen wir den Abend ausklingen. Am nächsten Tag ging es nur noch abwärts nach Bad Friedrichshall, wo wir die Rückfahrt nach Heidelberg antraten.

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