Leiter oder Gruppenkind?

Leiterunternehmen der Pfadfinder aus Leutershausen

Am 25. September hieß es nach vielen Jahren endlich wieder „Pack deine Sachen und ab auf’s Leiterunternehmen“. Aber so einfach war es natürlich nicht. Die Leiter mussten sich vorher entscheiden, ob sie als Leiter aufs Lager fahren oder doch lieber mal wieder ein Gruppenkind sein wollten. Für die „Gruppenkinder“ ging es dann auf eine Art Schnitzeljagd. Am Jugendheim erwarteten sie nicht ihre Leiter, sondern nur eine Nachricht und ein bisschen Wegzehrung. Die Nachricht schickte sie per Bus nach Heddesheim. Dort musste die nächste Nachricht gefunden werden. Leicht gesagt, schnell erledigt, ging es weiter: 17 Stationen mit der 4 Richtung Mannheim. Am Mannheimer Marktplatz wurde die nächste Aufgabe dann schon etwas schwieriger. Vielleicht sollten die Leiter lieber noch mal das Zählen üben. Oder wie soll man es sich sonst erklären, dass auch nach wiederholten Versuchen nicht die nächste Station gefunden werden konnte. Was lange währte wurde aber schließlich doch noch gut. Jetzt mussten auf die Schnelle „Pfadfinderleihen“ erklärt werden, was es denn ausmacht, ein Pfadfinder zu sein. Und weil Pfadfinder kräftig mit anpacken können, wurde auch gleich noch ein neues Küchenregal im Akkordtempo aufgebaut werden. Endlich mit dem nächsten Hinweis versorgt ging es für die Gruppenkinder Richtung Bahnhof und von da per Bahn nach Neckarelz. Hier angekommen, mussten sich unsere findigen Mädels den nächsten Hinweis erst erarbeiten. Aber ein „Flinke Hände“-Ständchen in einer Buchhandlung ist doch kein Problem! Eine kleine Zählaufgabe später, kurz noch einen Code geknackt und schon ging es weiter Richtung Mosbach. Dort wartete schon der „Bus“ 837 um die 3 noch ein bisschen näher an ihr Ziel zu bringen. Mit verbundenen Augen galt es jetzt nur noch auf den letzten Abschnitt zu warten. Und ohne wirklich zu verstehen, wie ihnen geschah, wurden unsere 3 fleißigen Wandersleut dann im Anhänger zum Zeltplatz transportiert.
Und obwohl sie sich jetzt sicherlich eine Pause verdient hatten ging es auch gleich weiter. Zeltaufbau mit Schikane. Ein Patruillenzelt mit Links, die Gabi mit zusammengebundenen Beinen, Leichtzelte im Wettkampf oder einen Ulli ohne zu reden – alles kein Problem. Und da es jetzt auch schon dunkel war, gab es endlich das lang ersehnte Lagerfeuer, mit Grillen, Gitarre und Liedern.
Nach einer kurzen Nacht stand am nächsten Morgen erstmal die Morgenrunde auf dem Plan. Auch wenn einigen wohl Kaffee lieber gewesen wäre. Nach dem Frühstück sollten dann mal wieder richtige Lagerbauten entstehen. Schnell war man sich einig. Einen Tisch und zwei bequeme Bänke, damit man beim Essen auch ordentlich reden kann. Im Speed-Dating- Verfahren ging es los. Jeder durfte mal mit jedem und an jedem Projekt arbeiten. Denn nach 30 Minuten mahnte uns der Wecker zum Teamwechsel. Das Mittagessen konnte dann auch schon an den eigenen Werken genossen werden. Der fortschreitenden Stunde Tribut zollend, musste jetzt schnell noch Holz für das große Kastenfeuer am Abend gesucht und gesägt werden. Aber auch für lange Diskussionen und Gespräche war an diesem Nachmittag Zeit.
Abends wurde es dann noch richtig feierlich. Durch Lieder, Texte und Spiele eingestimmt, fanden wir uns am kleinen Bach ein. Im Fackelschein legte eine Leiterin ihr Versprechen vor der Runde ab. Das musste entsprechend gefeiert werden. Bei Chai und Lagerfeuer und vielen Liedern klang der Abend aus.
Den letzten Tag des Lagers läutete der gemeinsame Gottesdienst ein. Dazu hatte jeder Leiter einen Text, ein Lied, eine Geschichte oder ein Gebet mitgebracht, das ihm wichtig ist und mit den anderen geteilt.
Anschließend mussten dann auch noch mal alle Leiter die „Schulbank“ drücken. In einer thematischen Einheit lernten sie vieles über Reflexionen und wie man sie gestaltet, um sich dann in einem langen Gespräch erneut auf einen gemeinsamen Reflexionsstil zu einigen.
Leider war die Zeit jetzt schon weit fortgeschritten. Da wir unserer Bürgerpflicht aber noch nachkommen und an der Bundestagswahl teilnehmen wollten, mussten wir uns jetzt beeilen. Schnell abbauen, nach Hause fahren und unser Kreuz gemacht. Nach dem Ausladen und dem gemeinsamen „Nehmt Abschied Brüder“ war leider auch dieses Lager dann wieder zu Ende. Aber wenn man ganz genau hinhört, kann man am Jugendheim den Schlachtruf immer noch hören!

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