Paddeln auf dem Ognon

– Jufi-Sommerlager der Pfadfinder aus Leutershausen –

Wir schreiben den 30. Juli 2009. Es verspricht ein heißer Tag zu werden. In aller Herrgotts Frühe treffen sich die 17 Jufis (und ihre 4 bzw. 5 Leiter) aus Leutershausen an ihrem Jugendheim um sich auf den Weg in das schöne Frankreich zu machen, wo sie ihr diesjähriges Sommerlager verbringen wollen.
Dies bedarf jedoch einiger Vorbereitung, denn die Jufis wollen Kanu fahren gehen. Tonnen müssen gepackt werden – und von den Leitern anschließend kontrolliert – die Kanus müssen sauber gemacht und fachgerecht an dem eigens dafür geliehenen Kanuanhänger befestigt werden und schließlich muss das Material aus dem Lagerraum auf die Autos verteilt werden. Hier stellte sich jedoch heraus, dass ein Verbindungsschlauch für den Höckerkocher fehlte.
Nachdem sich die Jufis um 10.00 Uhr (unser Zeitplan wurde eingehalten) auf den Weg in ihr Sommerlager gemacht hatten, ging es daher zunächst ins Bauhaus nach Mannheim um dort eben jenen Verbindungsschlauch zu kaufen. Dieser war dort nicht erhältlich und nachdem die Leiter etwas herumtelefoniert hatten, stellte sich – nach ca. 1 Stunde ratloses Herumstehen – heraus, dass im Jugendheim ein solcher Schlauch noch zu finden ist. Also ging es für einige Leiter wieder zurück zum JuHei.
Dann – endlich – konnte das Abenteuer beginnen.
Und es sollte bereits ein erster aufregender Tag werden. Denn kaum hatten die Jufis aus Leu die französische Grenze passiert und die erste Maut–Station erreicht, wollte „Penelope“ nicht mehr (Penelope = der extra für diese Tour von der Gemeinde geliehene, doch schon etwas altersschwache Pfarrbus – in grün). Nachdem die Besatzung sie zum nächsten Parkplatz geschoben hatte, mussten zunächst einmal die anderen Leiter zurück geholt werden. Nun ging es daran herauszufinden, was Penelope fehlte. Doch so einfach war das nicht. Glücklicherweise trafen wir jedoch an diesem Parkplatz einen netten französischen Mechaniker, dem wir mit Händen und Füßen unser Problem erklärten, und der uns schließlich ins nächstgelegene „Belfort“ zu einer Werkstatt abschleppte. Dort stellte sich heraus: Die Benzinpumpe will nicht mehr. Doch was nun?
Kurzerhand wurden die Kinder auf die übrigen Autos verteilt, das Material wurde ausgeladen und soweit möglich ebenfalls verteilt und weiter gings für unsere Gruppe (Das restliche Material mussten wir dort mit einer Leiterin zurücklassen und später abholen).
Erschöpft von diesem Zwischenfall erreichten wir schließlich gegen 16 Uhr unseren ersten Lagerplatz in Villersexel. Nach dem Auspacken der Autos ging es für die Kinder nun erst einmal ins kühle Nass. Auch die Kühe auf der anliegenden Weide wurden aufs Genaueste inspiziert.
Als endlich alle Autos (und Leiter) wieder da waren wurde zu Abend gegessen (Maultaschen mit Ei) und das Nachtlager wurde aufgeschlagen.
Am nächsten Morgen – nachdem Schlafsäcke, Isomatten, Flyings, Kinder und Leiter wieder getrocknet waren, wir gefrühstückt hatten, alles Material aufgeräumt und die Autos vorgefahren waren – gings los mit der Paddelei.
Die ersten Lenkversuche wurden gemacht, einige Male landete jemand (un)freiwillig im Wasser und Bootsrutschen wurden meisterhaft bewältigt. Die Sonne strahlte dabei den ganzen Tag mit uns um die Wette und hinterließ nicht wenigen einen schönen Sonnenbrand.
Erschöpft – mit schweren Armen -, aber auch stolz, erreichten wir gegen Abend unseren nächsten Lagerplatz: Das Grundstück der Madame kurz hinter Rougement. Hier lagerten wir bereits letztes Jahr und wieder waren wir begeistert von der Gastfreundschaft der Hausdame und des Hausherren, sowie der Umgebung (ein riesiges Grundstück mit einem großen See, hohen Bäumen und weiten Wiesen).
Doch leider konnten wir diese Vorzüge nur eine Nacht genießen, denn am nächsten Tag gings weiter – Richtung Montbozon.
Dort erreichten wir am nächsten Tag den Campingplatz und blieben dort einen ganzen Tag (Schlampertag), da die Madame uns vor einem Unwetter an diesem Tag gewarnt hatte – das tatsächlich über uns hereinbrach. Die Kinder schlugen sich die Bäuche voll mit Süßigkeiten, nutzten die Bootsrutsche, spielten im Wasser und die Leiter genossen die Sonne. Der Tag endete mit einem lustigen und chaotischen Basketballmatch auf dem regennassen und schlammigen Spielfeld.
Die nächste Etappe führte uns nach Munans, wo uns eine große, schön gelegene Wiese erwartete.
Der nächste Tag – der bereits letzte Paddeltag – begann sehr heiß. Am Abend erreichten wir unseren letzten Lagerplatz: Ein schönes Plätzchen hinter Rigney. Dort legten auch gegen Abend einige Jufis ihre Versprechen ab und ließen zu deren Bekräftigung Floße mit den abgegebenen Versprechen zu Wasser.
Am folgenden Tag war bereits Abreisetag und die Kanus mussten wieder auf den Anhänger geladen werden. Gott sei Dank ging es Penelope auch wieder besser und wir konnten sie in der Werkstatt abholen und beladen.
Müde ging es zurück Richtung Deutschland. Bei einem kleinen Zwischenstopp bei Burger King – wo ein Leiter eine Runde augrund seines Ausstandes gab – wurde schließlich noch das Lager zusammengefasst und reflektiert.
Mit einiger Verspätung kamen wir wieder am Jugendheim an und nachdem alles Material verräumt, alle Unterlagen verteilt und wir unser Abschiedslied gesungen hatten verabschiedeten sich alle erschöpft aber glücklich über die gemeinsam erlebte Zeit in die wohlverdienten restlichen Sommerferien.
Eine Woche voller Bootsrutschen, Wehren, Stromschnellen, Sonne aber auch Regen, Spiele, Spannung und Abenteuer und vor allem sehr viel Spaß und Harmonie lag hinter uns. Wir freuen uns schon auf das nächste Mal!!

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